Der mystisch anmutende Moldavit kommt fast ausschließlich in der Tschechischen Republik vor. Viele Mythen und Legenden ranken sich um den grünlich schimmernden Stein: Menschen vermuteten, es seien Stücke eines Glasmeteoriten, Tränen eines Kometen oder vielleicht sogar Stücke des Mondes, die auf die Erde gefallen seien. Seine einzigartigen Eigenschaften, geheimnisvolle Herkunft und sein seltenes Vorkommen in Tschechien machen ihn zum ungewöhnlichsten Edelstein der Welt.
Wenn Sie nach einem wirklich einzigartigen Edelstein suchen, einem, der nur in wenigen Schmuckkästchen zuhause ist und der Sie Funkeln lässt wie ein Stern am Nachthimmel – dann ist der Moldavit der perfekte Stein für Sie. In unseren KLENOTA Kollektionen finden Sie Moldavit Ringe in Kombinationen mit feinem Weißgold oder klassisch-elegantem Gelbgold.
Die Geschichte des Moldavit, seine Entdeckung und seine mysteriöse Herkunft
„Offziell“ wurde der Moldavit der Öffentlichkeit 1787 bekannt: In einem Essay von Professor Josef Mayer wurde er erstmals erwähnt. Allerdings wissen wir, dass der Moldavit den Menschen schon seit der Steinzeit diente, denn das natürliche Glas war das perfekte Werkzeug zur Verarbeitung von Essen und Leder und diente auch zur Herstellung von Waffen. Auch von späteren Bewohnern Südböhmens ist bekannt, dass sie nach Moldavitablagerungen in ihren Feldern gruben – lange bevor Mayer seine Feder 1787 in die Hand nahm.
Doch trotzdem blieb der Ursprung des Steins lange Zeit unbekannt. Viele Wissenschaftler widmeten ihre Forschungsarbeiten dem Moldavit; unter ihnen auch Franz Eduard Suess, ein österreichischer Wissenschaftler, der in Prag arbeitete. Er war der erste, der Moldavite als Tektite identifizierte: Scherben von natürlichem Glas, die sich durch den Einschlag eines Meteoriten gebildet haben.
Traditionen, Legenden und Mythen
In alten Zeiten hatten die tschechischen Bewohner Südböhmens eine schöne Tradition: Wenn ein Mann seine wahre Liebe heiraten wollte, musste er ihr zunächst einen Moldavit für die Hochzeit schenken. Somit wurde der Moldavit zum Stein der Liebe – als Liebesbeweis eines Mannes zu einer Frau.
Moldavite wurden, wie viele andere Steine, auch als Heilsteine eingesetzt. In Feldern und Äckern waren sie von kosmischer Bedeutung. Man schrieb ihnen die Fähigkeit zu, Krankheiten zu erkennen bevor die Symptome auftraten und sogar das Immunsystem anzuregen um diese zu bekämpfen. Bis heute ist der Glaube, dass Moldavit nicht nur unsere physische, sondern auch unsere psychische Gesundheit unterstützt, weit verbreitet – er gilt als Unterstützung für Intuition und Argumentationsfähigkeit.
Ein bisschen Wissenschaftliches: die einzigartigen Merkmale des Moldavit
Moldavite unterscheiden sich durch ihre außergewöhnliche Herkunft erheblich von anderen Edelsteinen. Da sie keine kristalline Struktur haben, ist jeder Stein wahrlich einzigartig. Keine zwei Moldavite sind genau gleich! Aus chemischer Sicht sind Moldavite Quarzglas (SiO2) mit schwankenden Anteilen an Aluminium oder Potassium, kleinen Anteilen an Eisen (weniger als 0,4%) und so gut wie ohne Wasseranteil (nur 0,02%).
Moldavite sind klar oder transparent mit grünen, schwarz-grünen oder bräunlich-grünen Schattierungen und gehören in die Kategorie der Tektite. Doch nicht nur das, Moldavite sind die einzigen natürlich vorkommenden Tektite in Europa! Da sie aus einer Kollision mit der Erde entstanden sind, haben Moldavite eine Menge unterschiedlicher Variationen. Meist sind sie spherisch, elliptisch, Eiförmig oder flach geformt, doch ihre Oberflächen weisen verschiedenste Streifen, Mulden, Spitzen und Dellen auf. Ihre unterschiedlichen Strukturen (fachlich auch Skulptation genannt) und einzigartigen Farben (verschiedene Grüntöne) machen jeden Stein zu einem absoluten Einzelstück. Andere Charakteristika machen Moldavite zur perfekten Grundlage für Ihren Lieblingsschmuck: die Härte (5,5-6,5), weiße Streifen, glasiger Glanz und muschelartige Brüche machen sie zu wunderbaren Accessoires für jeden Tag. Der Stein sollte nur nicht in Kontakt mit Flusssäure geraten, da er dadurch beschädigt werden kann.
Das Geheimnis des Moldavit
Der Ursprung der Moldavite war lange Zeit unbekannt. Eine der ersten Theorien vermutete einen kosmischen Ursprung der Moldavite: sie seien wunderschöne Fragmente von Meteoriten die auf die Erde gefallen sind. Es ist allerdings ein wenig komplizierter. Später einigten sich Wissenschaftler auf eine etwas detailreichere Geschichte, die auf dieser Theorie aufbaute und heute allgemein anerkannt ist.
In der Epoche des Miozän, vor ca. 15 Millionen Jahren, schlug tatsächlich ein Meteorit auf der Erde ein. Mit einem Durchmesser von ungefähr 1500 Metern schlug der Meteorit von Westen kommend beinahe ungebremst in die Region des heutigen Bayern ein. Bis sind die Folgen des Einschlags sichtbar: Das Nördlinger Ries in Westbayern ist ein beinahe kreisrunder Einschlagskrater mit einem Durchmesser von etwa 20-24 Kilometern und einer Tiefe von mehreren hundert Metern! Wissenschaftler nehmen an, dass sich ein kleiner Teil des Meteoriten beim Eindringen in die Atmosphäre gelöst hat, denn etwa 30 Kilometer weiter befindet sich ein zweiter, kleinerer Krater.
Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass der Stein, aus dem sich der Moldavit gebildet hat, bereits auf der Erde war. Als sich der Meteorit der Erde näherte, schmolz der Siliziumoxid-haltige Stein und wurde beim Einschlag in die Atmosphere geschleudert. Diese Explosion aus heißem Stein und anderem Schutt wurde mehrere hundert Kilometer (ca. 450 km!) weit geschleudert und landete schließlich in Südböhmen und Mähren. Durch den Flug wurde das Gestein erneut abgekühlt und festigte sich wieder. Es klingt unglaublich – und genau das macht den Moldaviten so einzigartig! Doch die Wissenschaft bestätigt es: Während des Fluges bildeten sich Bläschen im heißen Stein, die einen um 19-25 mal niedrigeren Druck aufweisen als dem auf Seehöhe, was Wissenschaftler zu der Schlussfolgerung veranlasst, dass die Bläschen sich in den äußeren Schichten der Erdatmosphäre gebildet haben müssen. Nach dem erneuten Aufprall auf der Erde wurden die Steine von Wasser, Erde und anderem Gestein weiter transformiert und es bildeten sich die Einbuchtungen und Streifen, die typisch für diesen Stein sind. Der Moldavit hat also schon eine lange Reise hinter sich bevor er zu dem Schmuckstück an ihrem Finger wurde!
Jeder Moldavit ist einzigartig
Die Moldavite haben je nach ihrer Landezone nach dem Einschlag unterschiedliche Merkmale. Steine aus Südböhmen haben üblicherweise mehr Bläschen, grünere Schattierungen und mehr Skulptation. Südmährische Moldavite sind meist größer, bräunlicher, funkler und haben weniger Streifen.
Unabhängig vom Fundort können Moldavite auch Einschlüsse aufweisen. Meist sind diese Einschlüsse ein seltenes natürliches Glas mit dem Namen Lechatelierit. Längere faserförmige Strukturen in Gelb-, Grün- oder Brauntönen kommen in Moldaviten ebenfalls vor, sind aber nur unter dem Mikroskop sichtbar.
So findet man den Richtigen
Heutzutage werden sowohl geschliffene als auch ungeschliffene Steine in der Schmuckverarbeitung verwendet, sowie „Glyptike“ - künstlerisch geschnittene Objekte aus Edelsteinen. Moldavite werden nach verschiedenen Aspekten geschätzt: Unversehrtheit, Größe, Form, Streifenbildung und Farbe. Wenn Sie Ihren Stein als Investition erwerben wollen, empfehlen wir einen ungeschliffenen Stein, um diese Eigenschaften bestmöglich zu erhalten. Ungeschliffene Moldaviten bieten sich an: die einzigen Minen, die qualitativ hochwertige Steine produzieren, befinden sich in der Tschechischen Republik. Somit wir erwartet, dass diese kosmischen Schätze schnell im Wert steigen werden.
Aber auch wenn ungeschliffene Steine die beste Investition darstellen, geschliffener Moldavit ist unschlagbar im Hinblick auf faszinierende Farbtöne. Bei größeren Moldaviten wird die Farbe erst dann sichtbar, wenn er gegen ein Licht gehalten wird. Ansonsten wirken sie dunkel bis schwarz. Um den schönen Grünton bestmöglich zu zeigen, werden Moldavite meist in rundem oder ovalem Schliff gefertigt. Für den besonderen Wow-Faktor empfehlen wir einen größeren Stein im funkelnden Kissenschliff (cushion) – ein quadratischer Schliff mit abgerundeten Ecken.
Moldavite sind so selten und zauberhaft wie Sternschnuppen am Nachthimmel – doch was wäre eine Sternschnuppe ohne ihren Schweif? Die Kombination von Moldavit mit funkelnden weißen Diamanten setzt den wunderschön tiefgrünen Farbton erst richtig in Szene. Eingebettet in Gelb- oder Weißgold ist der Blickfang garantiert!
Die Wahl des richtigen Steins und seine Pflege
Auch wenn er übernatürlich schön ist, der Moldavit bleibt immer noch Glas und somit vergleichsweise zerbrechlich. In der Regel schadet Hitze dem Stein nicht, doch extreme Temperaturschocks können wegen der kleinen Bläschen und Einschlüsse zu Sprüngen führen und sollten vermieden werden. Seien Sie also stets achtsam und schützen Sie ihren einzigartigen Stein.
Wie bei den meisten Edelsteinen gibt es viele Betrüger, die billige Fälschungen aus grünem Flaschenglas anbieten. Für die meisten Käufer ist es beinahe unmöglich die Fälschung vom Original zu unterscheiden. Inzwischen können wir glücklicherweise den Unterschied mittels Mikroskopanalyse relativ einfach feststellen. Bei KLENOTA arbeiten wir mit Stolz mit der Schönheit und Kostbarkeit von echten, zertifizierten Edelsteinen – wenn Sie KLENOTA Schmuck kaufen, garantieren wir die Authentizität des Steines und legen jedem Schmuckstück gratis ein Authentizitätszertifikat bei!
Wo Moldavit gefunden wird
Moldavit, der sich zur Herstellung von Schmuck eignet, findet man ausschließlich in Böhmen. 99% aller Moldavite kommen aus Südböhmen, doch auch in den westlichsten Regionen Tschechiens, nahe bei Dresden oder Radessen in Österreich kommen sie vor. Beliebte Orte für den Moldavitabbau sind Besednice (Bessenitz) und Chlum in Südböhmen. Moldavite aus dieser Gegend werden liebevoll auch „Igel“ genannt, da sie üblicherweise besonders viele Spitzen aufweisen.
Aufzeichnungen und Interessantes über den Moldavit
Moldavite aus Böhmen sind meist etwas kleiner als jene aus Mähren. Einer der größten Moldavite aus Böhmen wurde 1980 gefunden und wiegt 142,4 Gramm. Zu den größten Moldaviten aus Mähren gehört der Slawische Moldavit (1971), der unglaubliche 265,5 Gramm auf die Wage bringt.
Moldavite waren in der Ära des Art Nouveau besonders beliebt, doch leider hielt ihr Ruhm nicht lange an. Ihr Niedergang begann mit Fälschern, die grünes Flaschenglas anstatt des echten tschechischen Steins verkauften. Somit verloren die Kunden das Vertrauen gegenüber den Händlern. Doch Moldavite traten erneut ins Rampenlicht als Queen Elizabeth II feierlich eine Schmuckkollektion von der Schweiz überreicht bekam. Zwischen Diamanten, schwarzen Perlen und anderem Schmuck befand sich auch ein natürlicher, ungeschliffener Moldavit. Menschen begannen sich erneut für die geheimnisvoll funkelnden Grüntöne des Steins zu interessieren und schon bald war der Moldavit wieder gefragt.
EIN NÜTZLICHER TIPP ZUM SCHLUSS: Sollten Sie zufällig in Tschechien sein und mehr über diesen einzigartigen Stein erfahren wollen, empfehlen wir die Museen in Český Krumlov (Krumau), České Budějovice (Budweis), or Týn nad Vltavou (Moldautein).