Die Perle der Königinnen und die Königin der Perlen. Falls sie diese Beschreibung jemals hören sollte, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um Tahitiperlen. Früher durften sie nur von Königen und dem Adel getragen werden, was heute natürlich nicht mehr der Fall ist. Dennoch werden Tahiti-Perlen wegen ihrer Seltenheit und magischen Schönheit hoch geschätzt. Von allen Perlen haben die Tahitiperlen die größte Farbpalette und decken das gesamte Spektrum von Silber, Königsgrün, schillerndem türkisblau bis hin zu sattem Schwarz ab. Bei näherer Betrachtung hat man fast den Eindruck, dass ihnen eine besondere Aura anhaftet, da sie durch ihre wechselnden Farben glänzen und durch ihre dicke Perlmuttschicht auffallen.

Legenden

Tahitiperlen werden manchmal als schwarze Perlen bezeichnet, weil sie die einzigen Perlen sind, die von Natur aus schwarz sind. Legenden aus Sri Lanka besagen, dass sowohl Adam als auch Eva viel geweint haben, nachdem sie aus dem Garten Eden vertrieben wurden. Eva weinte weiße Perlen statt Tränen, während Adam schwarze Perlen weinte und weil sie sehr lange weinten, schufen sie einen ganzen See aus Perlen. Da Frauen aber bekanntlicherweise etwas mehr weinen als Männer, gab es im See weniger schwarze Perlen als weiße und deshalb sind schwarze Perlen seltener.

Polynesische Legenden hingegen erzählen von Oro, dem Gott des Krieges, des Friedens und der Fruchtbarkeit, der sich in eine Prinzessin von der Insel Bora Bora verliebte. Um seine ewige Liebe zu beweisen, stieg er zur Erde hinab und brachte ihr den seltensten Schatz, den der Himmel zu bieten hatte, die schwarze Tahitiperle Poe Rava. Zum Gedenken an seine Zeit auf der Erde schenkte Oro den Menschen auch die Te Ufi-Perlaustern, die noch heute auf dem Grund der Lagunen in Französisch-Polynesien liegen.

Ring mit Tahiti-Perle und Diamanten aus Weißgold - KLENOTA Tahiti-Perlen - KLENOTA

Eine andere Legende erzählt die traumhafte Geschichte vom Mond, der das dunkle Meer mit seinem Schein bedeckte, wenn er voll war, um die Austern an die Meeresoberfläche zu locken. Dann gab er jedem von ihnen einen Tropfen himmlischen Taus. Im Laufe der Zeit wurden diese Tropfen poliert und nahmen eine schwarze Farbe mit rosa, grünen und blauen Blitzen an. Und seitdem tragen diese Austern Tautropfen in Form von schwarzen Perlen.

Außerdem gibt es eine interessante Geschichte über schwarze Perlen, die aus China stammt. Dort glaubte man, dass Perlen aus den Köpfen von Drachen stammen, die sie bis zu ihrem Tod zwischen den Zähnen getragen haben. Und weil Drachen als sehr weise Fabelwesen angesehen werden, sollen schwarze Perlen daher ewige Weisheit symbolisieren.

Wie entstehen Tahitiperlen?

Tahitiperlen sind Meeresperlen und das Tier, in dem sie hergestellt werden, heißt Pinctada Margaritifera oder Schwarzlippenperlenauster. Ihr Kern hat die Form einer Perle, genau wie bei Akoya-Perlen. Im Gegensatz zu Tahitiperlen haben Akoya-Perlen jedoch eine viel dünnere Perlmuttschicht, welche zu den streng geregelten Kriterien bei Perlen gehört. Das Perlmutt ist einer der wichtigsten Parameter, anhand dessen die Qualität einer Perle beurteilt wird. Je mehr Perlmutt, desto besser. Vor allem sollte die Perlmuttschicht der Perle nicht dünner als 0,8 mm sein.

Ring mit Tahiti-Perle und Diamanten aus Weißgold - KLENOTA Tahiti-Perlen - KLENOTA

Die Zuchtgeschichte von Tahitiperlen

Tahitiperlen waren schon immer sehr begehrt, daher ist es nicht verwunderlich, dass man trotz großer Anstrengungen versucht hat, sie zu kultivieren. Die frühen 1960er Jahre waren geprägt durch die Erforschung von Techniken zur Implantation von Kernen in die Schalen von Weichtieren. Der Kern ist der Fremdkörper, der in gezüchtete Perlenaustern eingesetzt wird, damit die Perlenzucht zumindest teilweise kontrolliert werden kann.

Der wissenschaftliche Beitrag des Franzosen Jean-Marie Domard kann als Meilenstein in der Züchtung von Tahitiperlen angesehen werden, da es ihm 1961 erstmals gelang, eine Perlenauster erfolgreich zu implantieren. 1965 wurden diese Transplantations- und Zuchttechniken auch auf Perlenaustern aus den Riffen von Bora Bora angewendet, wo geerntete Perlen eine Größe von bis zu 14 mm erreichten. So wurde eine neue Industrie geboren. Diese Zuchtperlen wurden dann in einem wunderschönen Schmuckset des renommierten Juweliers Mourareau der Öffentlichkeit präsentiert.

1968 wurde am Mahini Reef die erste echte Tahitiperlenfarm errichtet unter dem Namen „Société Perlière de Manihi“. Zwei Jahre später wurde die erste runde Perle gezüchtet und in Französisch-Polynesien begannen Perlenfarmen zu gedeihen. 1976 erkannte das GIA, das Gemmologische Institut von Amerika, die Farbe von Tahiti-Zuchtperlen offiziell als natürlich an und 12 Jahre später wurde die offiziell anerkannte Bezeichnung „natürlich gefärbte Tahiti-Zuchtperlen“ eingeführt. Für ihre Herstellung wurden Standards definiert und die Popularität von Tahitiperlen begann zu steigen.

Halskette mit Tahiti-Perle aus Weißgold - KLENOTA Goldschmuck aus Tahiti-Perlen und Diamanten - KLENOTA

Die Bewertung von Tahitiperlen

Der Zuchtprozess ist jedoch nicht immer erfolgreich – tatsächlich sind nur etwa 30 % der Perlmuscheln in der Lage, eine Perle zu produzieren. Und davon erreichen nur 1% Edelsteinqualität. Deshalb sind Tahitiperlen so selten und kostbar. Es gibt viele Faktoren, die den Prozess der Perlenbildung beeinflussen. Schöne Perlen können nur von gesunden Austern kommen, die unter hervorragenden Bedingungen leben. Tahitiperlen sind nach Südseeperlen die wertvollsten Zuchtperlen der Welt. Ihr Marktpreis wird durch eine Kombination mehrerer Kriterien bestimmt.

Oberfläche

Tahitiperlen haben oft kleine Vertiefungen, Einschlüsse oder Punkte auf ihrer Oberfläche, die ihren Wert mindern können. Bei der Schmuckherstellung können diese jedoch versteckt werden, indem die Perle beispielsweise an einer Stelle durchbohrt wird, an der sie nicht perfekt ist. Daher denkt ein Juwelier beim Einfassen der Perle in den Schmuck immer darüber nach, wie er die Perle einfassen kann, um ihre Schönheit so gut wie möglich hervorzuheben.

Tahiti-Perlen - KLENOTA

Farbe

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Einteilung von Perlen ist die Farbe. Interessanterweise neigt eine Perle dazu, umso dunkler zu werden, je näher sie an der inneren Schale wächst. Perlen, die sich weiter entfernt von der Schale bilden, sind in der Regel grau, silbergrau oder silbern. Aber lassen Sie sich nicht von der Bezeichnung „schwarze Perlen“ täuschen. Tahitiperlen sind nie ganz schwarz. Ihre Oberfläche hat hellgrüne, graue, blaue, rosa oder lavendelfarbene Akzente. Deshalb ist jede Perle ein vollkommenes Original. Ein Sonderfall sind die “Pfau-Tahitiperlen”, die in ihrer Färbung Pfauenfedern ähnlich sehen. Wichtig ist auch der Glanz der Perle, der von der Stärke und Reinheit des Perlmutts abhängt. Wenn die Perlmuttschicht dick ist, strahlt die Perle von innen und ihr Schimmer ist stark, glänzend und metallisch.

Tahiti-Perlen - KLENOTA Perlen - KLENOTA

Form

Die Form der Tahitiperlen ist sehr vielfältig. Neben perfekten runden oder ovalen Formen können sie in Form von Tränen, Birnen oder Knöpfen existieren. Eingekreiste Perlen (mit Ringen) sind ebenfalls eine attraktive Variante. Neben der regelmäßig symmetrischen Form, die am wertvollsten ist, gibt es auch Tahiti Barockperlen. Bei diesen fehlt die Symmetrie vollständig und die Perle ist auf jeder Seite anders.

Tahiti-Perlen - KLENOTA Perlenkette aus Tahiti-Perlen - KLENOTA

Größe

Tahitiperlen haben eine Größe von 8 bis 18 mm. Einige Quellen geben an, dass sie noch größer werden können. Solche Stücke sind jedoch immer sehr selten. Im Durchschnitt sind die Perlen zwischen 8 und 12 mm groß. Je größer die Perle, desto wertvoller ist sie.

Gesamteindruck

Der Gesamteindruck spielt bei der Bewertung von Perlen immer eine große Rolle. Manchmal kommt es vor, dass eine außergewöhnliche Form oder perfekte Farbe, die Größe der Perle unwichtig macht. Somit könnte eine kleinere Perle wertvoller sein, als eine größere, die in anderer Hinsicht unterlegen ist. Eine Bewertungsskala von A-D oder AAA-AA wird verwendet, um die Qualität zu beschreiben. Auf der ersten Skala ist A die höchste Bewertung, gefolgt von A/B, B, C und D bezeichnet die niedrigste Qualität. Auf der zweiten Skala ist die beste Bewertung AAA. Diese Skala verwendet auch ein +-Zeichen. Daher wird die zweitbeste Note mit AA+ bezeichnet, gefolgt von AA, A+ und schließlich A an letzter Stelle. Über all diesen Bewertungen liegt die Kategorie der „perfekten Perle“, aber nur wenige Perlen werden jemals dieses Niveau erreichen.

Mineralisches Collier mit schwarzem Diamanten und Tahiti-Perle - KLENOTA

Tahitiperlen in Schmuck

Tahitiperlen überzeugen durch ihre einzigartige Farbe und Größe. Diese Qualitäten machen sie unverwechselbar und unübersehbar. Ihre intensive Farbe verdanken sie der dicken Perlmuttschicht, die sie auch langlebiger macht. Tahitiperlen sind ebenfalls einzigartig wegen ihrer Farbreflexe, die sie im Tageslicht wunderschön strahlen lassen. Nach Einbruch der Dunkelheit hingegen wirken sie bei Kunstlicht deutlich dunkler.

Die Formenvielfalt der Tahitiperlen lädt zu vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ein. Schmuck aus ihnen kann verspielt oder elegant, opulent oder minimalistisch sein. Sie eignen sich sowohl für schlichte als auch für kunstvolle Designs in Kombination mit Diamanten, die ihren Glanz verstärken. Sie eignen sich sowohl für formelle Anlässe als auch für ungezwungene Verabredungen. Sie zeigen sich harmonisch in einer Perlenkette, aber auch eine einzelne Perle wird garantiert ins Auge fallen. Sie eignen sich daher perfekt für Anhänger und Ohrringe.

Anhänger mit Tahiti-Perle - KLENOTA Halskette mit Tahiti-Perle - KLENOTA

Tahitiperlen passen am besten zu Weißgold. Das liegt an ihrem metallischen Glanz, der oft silbrig, grün, blau oder violett ist. Manchmal können sie aber auch braune Akzente haben, die eher zu Gelbgold passen. Aber auch hier ist alles eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Vorlieben. Das Einzige, was wir aufgrund ihres hohen Wertes nicht empfehlen würden, ist, sie mit Silber zu kombinieren.

Worauf Sie bei der Auswahl und Pflege von Tahitiperlen achten sollten

Tahitiperlen können manchmal während des Herstellungsprozesses gefärbt werden. Wenn dies der Fall ist, sollte der Verkäufer dies immer auf dem verkauften Produkt angeben. Ebenso können auf dem Markt Perlen existieren, die eine schwarze Farbe haben, aber keine Tahitiperlen sind. In diesem Fall handelt es sich immer um künstlich gefärbte Perlen, da nur Tahitiperlen eine natürliche schwarze Farbe aufweisen.

Und wie pflegt man Tahitiperlen, damit sie für immer ihre Schönheit behalten? Sie brauchen eine ähnliche Pflege wie andere Perlen. Sie sollten zuletzt angezogen und zuerst wieder ausgezogen werden. Obwohl das Perlmutt dieser Perlen ziemlich hart ist und nicht sofort beschädigt wird, sollten Sie sie in eine separate Schachtel legen, um den Kontakt mit scharfen Gegenständen oder anderem Schmuck zu vermeiden. Nach dem Tragen können Sie die Perlen leicht mit einem feuchten Tuch abwischen und gelegentlich mit etwas Nachtkerzenöl sanft einreiben. Wir empfehlen auch, von Zeit zu Zeit die Fassung der Perle oder die Qualität der Knoten einer Perlenkette zu überprüfen.

Perlenkette aus Tahiti - KLENOTA

Einige Aufzeichnungen und interessante Fakten

  • Tahitiperlen stammen aus den Gewässern von Französisch-Polynesien im Südpazifik. Sie spiegeln die Reinheit des dortigen Wassers wider. Neben Französisch-Polynesien werden sie auch in Mikronesien, auf den Cookinseln und in kleinen Mengen in Japan, Thailand und auf den Philippinen angebaut. Allerdings besteht die Meinung, dass nur Perlen aus Französisch-Polynesien als tahitianisch bezeichnet werden dürfen.
  • Die ersten Perlen, die der Gott Oro auf die Erde brachte, waren die Poe Rava, eine türkisfarbene Perle, sowie die Poe Konini, eine skulptural umkreiste Perle. Der Begriff „skulptural umkreist“ bezieht sich auf die für einige Tahitiperlen typischen Kreise (oder Grate), die eine Art Band um die Perle bilden.
Ohrringe mit Tahiti-Perle und Diamanten - KLENOTA perlen - KLENOTA
  • Schwarze Perlen galten schon immer als Luxusartikel. Deshalb haben sie viele berühmte Persönlichkeiten in ihren Bann gezogen. Elizabeth Taylor trug sie und selbst die Politikerin Margaret Thatcher konnte ihrer Schönheit nicht widerstehen. Sogar Nancy Reagan, Ehefrau des US-Präsidenten Ronald Reagan, trug sie. Ein sehr berühmter Perlenkenner war der römische Feldherr Julius Caesar. Er erklärte sogar, dass es unverheirateten Frauen in Rom nicht erlaubt sei, Perlen zu tragen oder zu besitzen. Dadurch stieg die Zahl der Eheschließungen. Außerdem durften Personen, die ihre finanzielle Sicherheit durch den Kauf von Perlen gefährden würden, diese nicht erwerben. Caesar ist auch mit einer der berühmtesten Tahitiperlen der Geschichte verbunden. Es ist eine schwarze Perle, die er seiner geliebten Servilia schenkte. Bis heute forschen Historiker, wie und wann Caesar diese erwarb. Es wird gemunkelt, dass er 6 Millionen Sesterzen für die Perle bezahlt hat, was umgerechnet 1,5 Milliarden US-Dollar entspricht (Stand 2019).
  • In der Filmreihe “Fluch der Karibik” gibt es ein Schiff namens Black Pearl, das viele Piraten begehren. Sein Name könnte ein Hinweis auf die schwer zugänglichen schwarzen Tahitiperlen sein, da viele um die halbe Welt gereist sind, um ihre kostbare schwarze Perle zu finden. Trotz ihrer Suche oder gerade deswegen scheiterten viele.

tahitianische Perle - KLENOTA