Der Peridot wird häufig auch als Chrysolith oder Olivin bezeichnet, wenn er Edelstein-Qualität hat. Charakteristisch ist vor allem die außergewöhnlich klare gelbgrüne Farbe, die an frisches Gras im Frühling erinnert. Der Name Olivin deutet auf die Ähnlichkeit zur Farbe von Oliven hin und wurde erstmals 1790 vom Mineralogen A. G. Werner benutzt. Der Name Chrysolith hingegen setzt sich aus den griechischen Wörtern für Gold (chrysos) und Stein (lithos) zusammen. Französische Juweliere tauften den Stein Peridot. Dieses Wort stammt vom arabischen faridat, was schlicht Edelstein bedeutet. Früher wurde der Peridot auch “Kreuzfahrersmaragd” genannt, da er häufig mit Smaragden verwechselt wurde. Dies könnte auch für die berühmte Smaragdsammlung der Kleopatra gelten - es wird vermutet, dass es sich dabei in Wahrheit um eine Peridot-Sammlung gehandelt haben könnte. Im alten Rom wurde der Stein häufig fälschlich als Topas bezeichnet, nach der Insel Topazos im roten Meer, wo der Stein abgebaut wurde. In der Antike waren die Methoden zur Unterscheidung zwischen verschiedenen Mineralien noch nicht sehr fortgeschritten und Fehler bei der Bestimmung nichts Ungewöhnliches. Dieser Umstand manifestiert sich auch in einem französischen Sprichwort: “Wenn du zwei Olivine hast, ist einer davon definitiv etwas Anderes.”

In antiken Reichen wurde der Peridot traditionell mit Licht in Verbindung gebracht - die Ägypter nannten ihn “Juwel der Sonne”. Er wurde auf der Insel Topazos abgebaut (heute Zabargad oder St. John’s Island), die Legenden zufolge nur von den Mutigsten betreten wurde, da die gesamte Insel von Schlangen bewohnt wurde. Der Legende nach trieb ein tatendurstiger Pharao sie alle ins Meer und seitdem konnte der Peridot gefahrlos abgebaut werden.

Sie wurden gerne als Amulette getragen, die - wenn sie in Gold gefasst waren - den Träger vor Albträumen bewahren sollten. Manchmal wurde er auch auf Eselshaar aufgefädelt und als “Armband” um das linke Handgelenk getragen, um böse Geister abzuwehren.

Ein Stein mit magischen Kräften

Aus astrologischer Sicht gehört der Peridot zu den Erdsteinen und wird vom Planeten Venus beherrscht. Er stärkt weibliche Energien und wird dem Herzchakra zugeordnet. Außerdem wird im nachgesagt, dass er die magische Fähigkeit besitze, Geld, Liebe und Glück anzuziehen. Er hilft gegen Nervosität, Eifersucht und Wut und fördert ruhigen und gesunden Schlaf. Häufig dient er auch Schutzamulett, das negative Energie abwehrt. Der Peridot soll seinen Träger von externen Einflüssen befreien und dabei helfen, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Er hilft, alte Schuldgefühle abzustreifen und das Klammern an die Vergangenheit zu beenden, unterstützt spirituelles Wachstum und heilt problematische Beziehungen. 

Der Peridot ist ideal für alle Augustgeborenen und wird traditionell am 15. Hochzeitstag geschenkt. Positive Wirkung erzeugt der Peridot aber auch bei den Sternzeichen Schütze, Jungfrau, Stier, Fische, Löwe und Krebs.

Peridot - KLENOTA

Der Olivin in der Geologie

Der Olivin ist die häufiger vorkommende, weniger reine Form des Peridot und eines der Hauptminerale im Erdmantel. Er tritt daher gemeinsam mit vulkanischem Gestein auf, in dessen Rissen er tafelige Kristalle bildet. Teile des Gesteins, die besonders hohe Peridot-Anteile aufweisen werden Peridotit genannt. 

Im Hinblick auf die chemische Zusammensetzung ist der Olivin ein Silikat mit unterschiedlich hohen Anteilen an Magnesium und Eisen. Die Menge dieser beiden Elemente hängen von den vorherrschenden Bedingungen ab, unter denen das Mineral gebildet wurde. Die chemische Formel lautet (Mg,Fe)2SiO4. Er bewegt sich auf einer isomorphen Skala zwischen Forsterit und Fayalit, wobei ersterer kein Eisen enthält und letzterer kein Magnesium. Diese beiden Mineralien sind in der Natur äußerst selten zu finden, der Olivin enthält also fast immer beide Elemente (Eisen und Magnesium) in variierenden Anteilen. Olivine kristallisieren im orthorhombischen System und seine Kristalle sind häufig idiomorph. Sie kristallisieren im Magma sehr früh und sind deshalb noch nicht durch ihr Umfeld begrenzt. Olivine können auch unregelmäßige körnige Aggregate oder sogar skelettartige Kristalle bilden. Manchmal formen Olivine auch prismatische Zwillingskristalle. Auf der Mohs’schen Härteskala befindet sich der Olivin zwischen 6,5 und 7. Sie haben einen glasartigen Glanz, muscheligen Bruch und einen weißen Strich. Er lässt sich perfekt spalten, ist also relativ spröde. 

Die grünlich bis gelbe Farbe des Peridot ist auf das enthaltene Eisen zurückzuführen. Je höher der Eisenanteil, desto brauner wird der Stein. Eine Faustregel besagt, dass der perfekte Peridot nicht mehr als 15% Eisen enthalten sollte. Der Stein zeichnet sich außerdem durch Transluzenz oder Transparenz aus. Er lässt sich in Salpetersäure lösen, schmilzt aber für gewöhnlich nicht unter Anwendung eines Lötrohres. Steine mit hohem Eisenanteil werden zu einer Magnetkugel geschmolzen.

Peridot kann unter Umständen Inklusionen enthalten und zeichnet sich im Gegensatz zu Glas durch Doppelbruch-Eigenschaften aus. Allerdings ist diese Eigenschaft bei Edelsteinschleifern eher unbeliebt und es wird im Allgemeinen versucht, sie beim Schleifen und Polieren des Steins zu umgehen. Wenn Sie sich aber einen geschliffenen Peridot unter der Lupe ansehen, werden Sie die Kanten auf der gegenüberliegenden Seite doppelt sehen. 

Peridot - KLENOTA

Strahlender Peridot gegen modisches Grau

Der unverkennbare Vorteil des Olivin ist seine frische, strahlende Farbe, die jugendlichen und optimistischen Charme versprüht. Peridot-Schmuck bringt frischen Wind in neutrale Alltagskleidung und dient als funkelnder Blickfang. Peridot wird sowohl klassisch, als auch modern geschliffen und passt zu allen Goldfarben. Er harmoniert farblich mit Gelbgold, während Weißgold die Farbe des Steins besonders hervorzuheben vermag. 

Peridot vs. Smaragd

Der Peridot und der Smaragd sind die zwei wahrscheinlich bekanntesten grünen Edelsteine der Welt - stellen wir also einen Vergleich an. Der offensichtlichste Unterschied ist der Farbton. Peridot ist heller und hat einen warmen Unterton, während Smaragde einen eher kühlen, puren Grünton aufweisen. Der Peridot schlägt den Smaragd in Sachen Bezahlbarkeit um Längen. Bei Stücken unter fünf Karat ist der Peridotpreis definitiv ein attraktives Argument. Nach der Fünf-Karat-Hürde steigt der Preis allerdings stark an, denn größere Exemplare des Edelsteins sind sehr selten. Liebhaber natürlicher Edelsteine werden sich freuen zu hören, dass am Peridot keine künstlichen Modifikationen durchgeführt werden, da er nicht künstlich verbessert werden kann.

Die richtige Pflege und wo Vorsicht geboten ist

Seien Sie mit diesem Edelstein besonders umsichtig, denn er ist fragiler als zum Beispiel Amethysten oder Citrine. Wegen seiner Tendenz sich zu spalten raten wir davon ab, ihn hohem Druck auszusetzen. Reinigen Sie ihn in heißem Seifenwasser oder Wasser mit Spülmittel und entfernen Sie Schmutz mit einer weichen Bürste. Dampfreinigung oder Ultraschallreinigung sind für den Peridot nicht geeignet. 

Genau wie in der Antike wird der Peridot auch heute noch leicht mit hellem Smaragd oder anderen Steinen verwechselt. Nicht selten wird geschliffenes Glas oder synthetisch hergestelltes Material, vor allem Zirkonia, als Peridot ausgegeben. Wir empfehlen deshalb Edelsteine und Schmuck nur von vertrauenswürdigen Händlern zu kaufen, die Ihnen ein international gültiges Authentizitätszertifikat ausstellen.

Olivín - KLENOTA

Der vulkanische Ursprung des Peridot

Wir müssen nicht allzu weit reisen, um Peridot zu finden, denn es gibt Vorkommen hier in Tschechien. Rundum ​​Kozákov in Smrčí bei Železný Brod kann Peridot in Edelsteinqualität abgebaut werden, der  zum Facettenschliff geeignet ist. Peridotvorkommen gibt es auch im böhmischen Mittelgebirge und in der Region böhmisches Paradies. 

Dieser Stein kommt vergleichsweise häufig vor, ist aber nicht immer von ausreichender Qualität um zu Schmuck verarbeitet zu werden. Einige der besten Steine stammen vom Grund des Roten Meeres. Die Ausdehnung der ozeanischen Erdkruste führte zum Austritt von Magma, das nach dem Aushärten zu einer Quelle qualitativ hochwertigsten Peridots wurde. An Land findet man Peridot immer dort, wo die Erdkruste Falten geworfen hat (in Bergen oder Gebirgszügen) oder an Orten mit vulkanischer Aktivität (wie dem böhmischen Mittelgebirge). Unter den bis heute weltweit bekannten Vorkommen nehmen die Serpentinitvorkommen in Myanmar einen besonderen Stellenwert ein, denn bringen große Peridote (mit etwa 10 ct) hervor. Kleine Steine (mit bis zu 2 ct) werden im Gebiet der Apache Indian Reservation in San Carlos in den USA gefunden. Weitere Vorkommen sind um die Welt verstreut, etwa in China, Vietnam, Finnland, Norwegen, Pakistan und Neuseeland. 

Der größte Peridot wurde auf der Insel Zabargad (St. John’s Island) gefunden, einem Ort an dem der Abbau von Peridot schon in der Antike begann. Er wiegt etwa 62 Gramm (310 ct) und ist heute Teil der Sammlung des Smithsonian Institute in Washington, DC. 

Als die berühmtesten Vertreter dieser Edelsteine können die Peridote genannt werden, die den Dreikönigenschrein im Kölner Dom zieren. Für lange Zeit hielt man diese allerdings für 200-karätige Smaragde. 

Außerirdisch schön

Als der Exploration Rover “Opportunity” die Landschaft auf dem Mars erkundete, konnte er (unter anderem) dieses seltene Mineral identifizieren. Das Mineral ist außerdem sehr wahrscheinlich auch im Mantel des Asteroiden Vesta zu finden. Es ist also nicht einzigartig im Weltraum, wie Meteoriten mit Olivinstücken beweisen. Solch grobkörnige Stein-Eisen-Meteoriten (Chrysolithe mit einer Matrix aus einer Eisen-Nickel-Legierung) werden zu Ehren ihres Entdeckers Pallasite genannt. 1722 fand der deutsche Naturforscher Peter Pallas den ersten Meteoriten in Sibirien, der große Chrysolith-Körner enthielt. Einige waren so groß, dass sie sogar geschliffen werden konnten. Die Welt hat seither noch ein paar mehr gefunden. Die schönsten stammen aus Nordamerika. 1885 wurde ein Pallasit mit einem Gewicht über 900 Gramm in Kansas gefunden und wurde Brenham Township getauft. Drei weitere ähnliche Meteoriten folgten ihm 1931. Die Stätte des überraschenden Fundes mit einem Gesamtgewicht von über 68 kg lag in der Nähe der Stadt Springwater in Kanada. Olivinkörner von einer Größe bis zu 3,6 cm wurden in diesen Meteoriten gefunden. 

Pallasiten sind ansonsten sehr selten und machen nur 1% der auf die Erde gefallenen Objekte aus. Noch ist nicht viel über sie bekannt, was zu vielen unterschiedlichen Theorien führt. Einer dieser Theorien zufolge handelt es sich bei Pallasiten um Teile von Asteroiden, die in Stücke zerbrochen sind.