Der Amethyst ist ein wunderschöner, lilafarbener Halbedelstein. Seinen Namen erhielt der Stein in der Antike dank seiner vermeintlichen Fähigkeit, Menschen vor Trunkenheit zu bewahren. Das Wort stammt aus dem Griechischen amethyein oder amethystos, was soviel bedeutet wie “nicht betrunken sein”. Einer griechischen Legende zufolge gab es auch ein schönes Mädchen mit dem Namen Amethyst, das sich mit Dionysos - dem Gott des Weines und des Genusses - anlegte. Sie zollte Dionysos nicht ausreichend Respekt, was diesen erzürnte. Er schickt daraufhin zwei Tiger, die sie umbrachten. Die Göttin Artemis hatte allerdings Mitleid mit dem Mädchen und verwandelte sie in einen weißen Kristall. Dionysos bereute seine Tat und goss Wein über den Kristall. Und so kam der Amethyst in unsere Welt.
Der Amethyst in Geschichte, Tradition und Legende
Aufgrund von archäologischen Funden von Amethyst-Halsketten in Ägypten, Sumer, Afghanistan und an anderen Orten wissen wir, dass Amethysten bereits in frühen Hochkulturen sehr beliebt waren. Auch in der Bibel wird der Amethyst erwähnt. Im antiken Rom und auch später war die Farbe Violett der höchsten sozialen Schicht vorbehalten. Aus diesem Grund trugen die wichtigsten Männer oft violette Umhänge und schmückten ihre Hände mit Amethyst-besetzten Ringen. Später waren es auch häufig Bischöfe mit hohem politischer Einfluss, die sich mit dieser Farbe kleideten. Aus diesem Grund wurde der Amethyst schließlich zum Symbol der katholischen Kirche und wird häufig von religiösen Würdenträgern getragen.
Historischen Quellen zufolge waren Amethysten auch Glücksbringer für Matrosen und Soldaten. Die alten Griechen und Römer tranken aus Amethyst-Kelchen oder trugen Amethysten bei sich um Trunkenheit vorzubeugen. Der italienische Astronom Camillo Leonardi hielt im 16. Jahrhundert fest, dass der Amethyst den Verstand stärken und böse Gedanken vertreiben könne. Die dunkleren Steine seien vor allem für Künstler und Erfinder geeignet, da Sie Inspiration und Energie schenken würden.
Dem Amethysten wird außerdem nachgesagt, dass er vor Albträumen schützen könne. Er symbolisiert wahre und anhaltende Liebe und wird dem heiligen Valentin und dem Monat Februar zugeordnet. Eine Amethyst-Halskette oder Amethyst-Ohrringe sind also das perfekte Geschenk für alle Februar-Geborenen. Amethyst-Ringe werden am rechten Zeigefinger getragen. Der 6. und 17. Hochzeitstag werden ebenfalls mit dem Amethysten in Verbindung gebracht.
Amethyst, Prasiolith, Citrin und Ametrin: ihre Eigenschaften und Unterschiede
Amethysten sind eine Quarz-Art, genau wie der Rosenquarz oder der Rauchquarz, und haben als solche einen Härtegrad von 7. Sie kommen in der Natur relativ häufig vor, meist als prismatische Kristalle, die zu riesenhaften Größen anwachsen können oder als wunderschöne Geoden, die mehrere Tonnen wiegen. Ihre violette, fliederfarbene und lila Farbe verdanken sie dem Eisengehalt im Kristall. Sie können transparent, transluzent oder opak sein. Der Quarz kristallisiert im trigonalen System, spaltet nicht und hat muschelige splitterige Brucheigenschaften mit glasigem bis öligem Glanz. Amethysten können nur mit Fluorwasserstoff zersetzt werden.
Wird ein Amethyst erhitzt verliert er selbst bei relativ niedrigen Temperaturen von ca. 250°C seine Farbe und wird zu einem gelblich-braunen Stein, den man Citrin nennt. Der Großteil der heute käuflichen Citrine sind im Ofen erhitzte Amethysten. Manchmal werden Sie auch Brasilianischer Citrin oder Brasilianischer Topas genannt. Im Gegensatz zu echten Citrinen haben die erhitzten Amethysten einen höheren Orange-Anteil - allerdings ist mit dem bloßen Auge beinahe unmöglich ihn von einem Topas zu unterscheiden. Ametrine sind ein Sonderfall: sie sind ein Mittelding zwischen Amethyst und Citrin. Die eine Hälfte des Steines ist violett, die andere gelb.
Heutzutage erfreut sich ein weiterer Verwandter des Amethysten wachsender Beliebtheit: der grüne Amethyst. In Wahrheit existiert in der Natur kein grüner Amethyst. Der Stein ist ein grüner Quarz mit Eisen- und Nickelanteil. Ein besserer Name für diesen Stein wäre also Limonencitrin oder Prasiolith. Aber da Prasiolith in der Schmuckherstellung immer artifiziell hergestellt ist, indem man natürliche Amethysten erhitzt (genau wie beim Citrin), werden sie als grüne Amethysten eingestuft.
So wählen Sie den perfekten Amethyst-Schmuck
Ein Amethyst ist leicht zu erkennen, denn kein anderer Stein hat seine charakteristisch violette Färbung. Die Steine mit dem tiefsten und reinsten Violettton werden als am hochwertigsten angesehen. Amethysten sind sehr widerstandsfähig, klar und ohne Einschlüsse oder Sprünge. Aus diesem Grund können Amethysten auch in relativ großen Größen geschliffen werden. Wenn Sie also markante Schmuckstücke mit großen Steinen mögen, aber keine Unsummen bezahlen wollen, sind Amethysten die perfekte Wahl für Sie. Der unbestreitbare Vorteil der Amethysten ist die einfache Zugänglichkeit (sie werden weltweit abgebaut) und ihr niedriger Preis.
Der violette Amethyst lässt sich hervorragend mit allen Goldfarben kombinieren. Weißgold hebt ihn hervor, Gelbgold kontrastiert ihn wunderbar und Roségold lässt ein interessantes Farbenspiel entstehen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass für alle etwas dabei sein wird, das ihnen gefällt. Das gilt auch für grüne Amethysten, die Sie in unserer - Kollektion vor allem in Sets in Roségold oder Weißgold finden werden. Amethysten lassen sich hervorragend mit anderen Edelsteinen kombinieren. Gerade im Zusammenspiel mit Diamanten kommen sie besonders zur Geltung, aber auch etwas gewagtere Kombinationen, beispielsweise mit einem roten Rhodoliten sollten sie nicht außer Acht lassen.
Amethysten werden am häufigsten in einem traditionellen Rund- oder Ovalschliff geschliffen, doch gerade im tropfenförmigen Schliff strahlt der Edelstein eine schlichte Eleganz aus. Wenn Sie nach etwas Ausgefallenem suchen, können wir ihnen herzförmige Amethysten empfehlen. Darüber hinaus ist auch ein abgerundete Quadratschliff, der sogenannte Kissenschliff (cushion), sehr modern und eignet sich ideal für farbenprächtige Steine.
So pflegen Sie die natürliche Schönheit des Amethysts
Dem Licht ausgesetzt verlieren Amethysten mit der Zeit ihre Farbe. Dieser natürliche Prozess kann leider nicht umgekehrt werden. Der einzige Weg dem Stein seine Färbung wiederzugeben, wäre eine Behandlung mit radioaktiven Strahlen, was natürlich zur Folge hätte, dass das gesamte Schmuckstück radioaktiv werden würde. Hier unser Tipp: Wenn Sie Ihren Amethystschmuck nicht tragen, bewahren Sie ihn in einer verschließbaren Schatulle auf. Amethysten sind sehr widerstandsfähig, doch trotzdem sollten Sie Temperaturschocks, extreme Hitze und hohen Druck vermeiden.
Der technologische Grundstein für die Herstellung von künstlichem Quarz im Labor wurde im 19. Jahrhundert gelegt. Der erste hydrothermisch entwickelte Quarz entstand in den 1890er Jahren und wurde zu industriellen Zwecken eingesetzt. Heutzutage finden wir selbst in Schmuckgeschäften künstlich hergestellte Amethyste, die man ohne eine Laboruntersuchung nicht von seinem natürlichen Vorbild unterscheiden könnte. Allerdings ist der Herstellungsprozess im Labor sehr aufwendig und kostspielig, weshalb es sich nicht lohne natürliche Amethysten durch künstliche zu ersetzen. Damit Sie aber absolut sicher sein können, erhalten Sie mit jedem KLENOTA Schmuckstück das zugehörige Authentizitätszertifikat.
Wo findet man Amethysten?
Da Amethysten sehr weit verbreitet sind werden Sie fast überall in der Welt abgebaut. Die Farbe variiert allerdings je nach der Region aus der die Steine stammen. Wunderbar violette Steine stammen aus Afrika, Sri Lanka und Borneo. Auch aus Indien stammen sehr viele schöne Amethysten. Seit dem 19. Jahrhundert exportieren Brasilien und Uruguay die Steine ebenfalls. Vor dem Fund der Minen in Brasilien waren Amethysten genauso teuer wie Rubine und Smaragde.
Auch in Tschechien können Amethysten gefunden werden. Amethysten aus Ciboušov und dem Erzgebirge zieren wichtige Artefakte - nicht nur in Böhmen. Man findet Sie in Veitsdom in Prag und auch die Kapellen der heiligen Katharina und des heiligen Kreuzes in Karlstein sind mit Amethystplatten aus Ciboušov verziert. Karl IV erhoffte sich durch die Benutzung von Amethyst eine Annäherung an das himmlische Jerusalem. Karl IV liebte Amethysten so sehr, dass er sogar sein Krönungskreuz damit besetzen ließ.
Ein Tipp für Amethystenjäger
Zwischen Vranov nad Dyjí (dt.: Frain an der Thaya) und Wien liegt ein großer Amethysten-Vergnügungspark namens Amethyst Welt Maissau. Dieser Park beherbergt einen der seltenen Bänderamethysten (davon gibt es nur zwanzig auf der ganzen Welt!). Die weltweit größte freigelegte Amethystader können Sie im parkeigenen Stollen besichtigen und Ihren eigenen Amethysten im “Schatzgräberfeld” suchen, der anschließend vor Ort für Sie geschliffen und poliert werden kann. Und selbst wenn Sie nicht zu den glücklichen Entdeckern zählen sollten erhalten Sie am Ende einen Amethysten als Geschenk. Einen Kinderspielplatz, Blumengarten und Ausstellungen finden Sie ebenfalls vor Ort.