Topas: Ein Stein vieler Namen und Farben

Dieser Edelstein, der in der Antike weithin beliebt war, ist der Menschheit schon seit Tausenden von Jahren bekannt. Gerade weil der Stein auf eine so lange Geschichte zurückblicken kann, können wir heute nicht ganz sicher sein, woher er seinen Namen bekommen hat. Einer auch bei Experten weit verbreiteten Theorie nach, geht der Name auf eine griechische Insel im Roten Meer zurück. Heute wird diese Insel St.-Johannes-Insel (oder Zabargad) genannt, doch in der Antike trug sie noch den Namen Topazos. Zwar wurde auf dieser Insel nie Topaz abgebaut, doch ein anderer Stein, der Peridot, konnte dort gewonnen werden. Vor der Etablierung der modernen Mineralogie war es durchaus möglich, dass diese beiden Steine miteinander verwechselt wurden, da sie sich unter gewissen Umständen äußerlich sehr ähneln.

Eine andere Erklärung für den Namen findet sich in der indischen Gelehrtensprache Sanskrit. Im Sanskrit bezeichnet der Begriff topas oder tapaz Feuer, der Name könnte sich also auch auf eine besondere farbliche Variante des Steins beziehen.

Der Topas in Legenden, Sagen und Horoskopen

Wie auch viele andere Minerale auch hat der Topas seinen festen Platz in der Esoterik. Im antiken Griechenland glaubte man, der Stein stärke die Kraft all jener, die ihn trugen. In Indien sagt man, dass der Stein, über dem Herzen getragen, Schönheit, Klugheit und ein langes Leben bewirkt. Während der Renaissance wurde der Topas als Schutz-Amulett getragen, das Zaubersprüche brechen und schlechte Laune zerstreuen sollte. Seeleute wiederum glaubten, dass sich damit die stürmische See besänftigen ließe. Heute wird der Topas von Wahrsagern für verschieden Fähigkeiten geschätzt. So soll er die Gesundheit stärken, Freude bringen, Energien wieder aufladen, Albträume abwenden und Schlafwandeln unterbinden. Der Topas ist ein Stein, der allen negativen Energien entgegenwirkt. Er symbolisiert die Liebe und bestärkt vor allem künstlerische Naturen.

Der Edelstein wird mit der Sonne in Zusammenhang gebracht und sein Element ist das Feuer. Gemeinsam mit dem Citrin ist er der Geburtsstein für den Monat November, seine blaue Variante wird allerdings mit dem Dezember und dem vierten Hochzeitstag assoziiert. Der herkömmliche Topas eignet sich am besten für Menschen mit dem Sternzeichen Fisch oder Skorpion, während ein blau gefärbter Topas auch gut zu Schützen oder Wassermännern passt. In unserer KLENOTA-Schmuck-Kollektion finden sie Topas in all seinen blauen Varianten. Wählen sie zwischen Ringen, Ohrringen und Halsketten wie auch zwischen unterschiedlichen Designs von Armbändern.

Die wissenschaftlichen Eigenschaften des Topas

Der Topas ist ein Mineral, das sich häufig in sauren Pegmatiten oder Rhyolithen herausbildet. Farbabstufungen von Edelsteinqualität werden manchmal auch in selbsttransformierten Zinngraniten und in Quarzadern in der Nähe gefunden. Unter bestimmten Bedingungen kristallisiert der Stein als sehr pures Aluminiumsilikat mit Fluor in den Hohlräumen. Nach dem Aufbruch von Granitmassiven gelangten Topaskristalle auch in die Flüsse und können, dank ihrer Robustheit, auch heute noch in Flussanschwemmungen gefunden werden.

Der Topas kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem, hat die chemische Zusammensetzung Al2{SiO4(F,OH)2} und formt meist perfekt ausgebildete Kristalle. Der Topas tritt in verschiedenen Formen auf - zylindrisch in verschiedenen Graden und mit Längsrillen. Das Mineral erreicht auf der Härteskala Stufe 8, hat unebene, muschelförmige Bruchformen und weist einen glasartigen, weißen Glanz auf. Topas ist transparent oder transluzent. Er zersetzt sich in heißer Schwefelsäure und wird bei hohen Temperaturen trüb. Anders als der Quarz oder Beryll bricht er leicht, was ihn für Edelsteinschleifer zu einem wahren Albtraum macht. Denn viele natürliche Topaskristalle haben kleine Sprünge - und können daher nicht geschliffen werden.

Färbungen und Varianten

Wie manch andere Edelsteine ist auch der Topas in einer Vielzahl an farblichen Variationen zu finden. Der Stein ist ein allochromatischer Edelstein, was bedeutet, dass der Topas seine unterschiedliche Färbung durch Spuren von Elementen wie zusätzlichen Metallen, Mängel in seiner kristallinen Struktur oder andere Einschlüsse erhält. Darüber hinaus findet man ihn aber auch in einer farblosen Variante.

Wunderschöne gelbe Steine mit einem Hauch von Orange werden Goldener Topas genannt. Sie erhalten ihre gelbe Färbung wahrscheinlich durch Mängel in ihrem Kristallgitter.

Wenn ein solch gelber Stein pleochroitisch auftritt und auch eine rote Färbung aufweist, wird er Imperialer Topas genannt. Diese Sorte gehört zu den wertvollsten und auch kostspieligsten Varianten des Topas. Die Bezeichnung stammt aus dem Russland des 19. Jahrhunderts und wurde zu Ehren des Zaren gebraucht. Damals wurde der Topas vor allem im Ural-Gebirge abgebaut und der Besitz solcher Steine war ein Privileg, das nur der königlichen Familie vorenthalten war.

Mängel in der Struktur der Steine kann neben gelb gefärbten Steinen auch eine braune Färbung hervorrufen. Steine, die eine solche Farbe aufweisen, nennt man auch Champagner-Topase. Diese Variante ist eine der wenigen Sorten von Mineralen, die auch auf natürliche Art und Weise eine braune Färbung aufweisen können. Sehr häufig werden sie auch mit Rauchquarzen verwechselt. Steine mit einer gelblich-braunen Färbung werden auch Sherry Topas genannt.

Spuren von Chrom können dem Stein auch eine rosarote, violette oder rote Färbung verleihen. Vanadium führt zu einer rosaroten oder violetten Färbung. 

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Farben, tritt der Topas in der Natur auch in grün oder blau auf. Ein natürlich blauer Topas ist ein extrem seltener Edelstein. Solche Stücke sind wahrlich einzigartig und sehr wertvoll. Ihre blaue Farbe erhalten sie durch den Zusatz von Eisen oder eine Störung des Kristallgitters durch natürliche Irritation.

Doch auch die weniger attraktive farblose Variante des Steins ist nicht umsonst. Sehr häufig werden diese Topase als Rohmaterial zur künstlichen Herstellung von herrlich blauem Topas von Schmuckqualität in spezialisierten Labors verwendet.

Die verschiedenen Arten des modifizierten blauen Topas in der Schmuckwelt: der Himmelblaue, Schweizer und London Topas

Schon im Altertum war der Topas einer der wertvollsten und beliebtesten Steine, doch nach der Entdeckung großer Minen in Amerika begann der Preis drastisch zu fallen. Doch einige Varianten sind nach wie vor selten und relativ kostspielig. Zu diesen gehören der natürlich blaue, der imperale, sowie der rosa und honiggelbe Topas.

Der beliebte blaue Topas, der heutzutage am häufigsten verkauft wird, ist künstlich mit Bestrahlung und Hitze behandelt. Diese Behandlungen sind allgemein akzeptiert und machen diese wunderbaren, qualitativ hochwertigen Steine für eine breitere Masse zugänglich. Mit jedem Schmuckstück, das Sie bei KLENOTA erwerben, erhalten Sie gratis ein Authentizitätszertifikat mit Informationen zu allen in Ihrem Schmuck verarbeiteten Materialien und Edelsteinen. 

Ein hellblauer Topas wird als himmelblau oder sky bezeichnet, Topas mit mittelblauem Ton als Schweizer Blau und dunkle, tiefblaue Steine als London Blau.

So wählen Sie den richtigen Topasschmuck

Der unbestrittene Vorteil des Topas sind seine sehr wenigen sichtbaren Einschlüsse. Sie sind auch eine großartige Wahl, wenn Sie einen tiefblauen Stein zu einem guten Preis haben wollen. Ein satter Aquamarin von derselben Größe kostet zum Beispiel um einiges mehr als ein kommerziell erhältlicher Topas.

Der Schliff folgt bei Edelsteinen immer der Form des Rohmaterials um die Größe des geschliffenen Steins zu maximieren. Dasselbe gilt für den Topas. Seine Kristalle sind oft länglich, weswegen Edelstein Cutter sich häufig für einen ovalen, birnen- oder tropfenförmigen Schliff entscheiden. Zusätzlich zu diesen Formen bieten die meisten Juweliere auch weitere mehr oder weniger traditionelle Schliffe an, wie den runden Schliff oder den Kissenschliff.

Blauer Topas kommt in Kombination mit Weißgold und Diamanten besonders schön zur Geltung. Eine verspieltere, wärmere Variante liefert die Kombination mit Gelbgold. 

So pflegen Sie Ihren Topas

Der Topas ist einer jener Edelsteine, die auch bei minimaler Pflege ihre Schönheit bewahren. Trotzdem sollten Sie beachten, dass er seine Farbe bei Kontakt mit hohen Temperaturen verlieren kann. Er verträgt Licht sehr viel besser als Hitze. Deshalb empfehlen wir, Topasschmuck in einem kühlen Raum oder zumindest weit entfernt von Hitzequellen wie Heizungen und Öfen aufzubewahren.

Da Topas leicht springt, neigt er auch zu Absplitterungen. Daher sollten Sie Stöße vermeiden.

Wo wird Topas abgebaut

Der seltene imperiale Topas wird in Schwemmländern in Ouro Prêto in Brasilien gefunden und wird dort seit 1760 abgebaut. Es ist dies das bisher einzige bekannte Vorkommen des imperialen Topas auf der Welt. Der ebenfalls seltene rosa Topas wird gemeinsam mit anderen Arten in Brasilien und Pakistan abgebaut. Blauer Topas kann im Ural im Murzinka-Gebiet, sowie in Sibirien in den Schwemmländern rund um den Urulga Fluss und um Nerchinsk gefunden werden. Auch brauner Topas stammt von dort.

Weitere wichtige Abbaugebiete befinden sich in Sri Lanka, der Ukraine, Namibia, Afghanistan und der Mongolei. Blauer Topas ist der Stein des Staates Texas in den USA, wo es auch einige Ablagerungen gibt, die allerdings nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden.

Rekorde und interessante Fakten

Die meisten Topase mit Rekordqualität stammen aus Brasilien, genauer gesagt aus den Minen des Bundesstaates Minas Gerais. Der größte rohe Topas, der dort gefunden wurde wog unglaubliche 271 kg. 

Der größte geschliffene Topas wird El Dorado genannt und wird als größter polierter Edelstein der Welt angesehen. In seiner Rohform wog der Stein 37 kg. Nachdem er im Smaragdschliff geschliffen wurde, wog er noch eindrucksvolle 6,2 kg (31000 Karat). Er hat eine goldgelbe Farbe und wurde nach der berühmten Stadt des Goldes benannt. Der zweitgrößte geschliffene Topas der Welt ist ebenfalls eine gelbe Schönheit mit dem Namen American Golden. Vor dem Schliff brachte der Stein 11,8 kg auf die Waage. Nach dem Schleifen und Polieren, ein Prozess der zwei Jahre dauerte, wog der Stein noch 4,6 kg (23000 Karat)

Wie viele andere Edelsteine auch, wurde der Topas in königlichem Schmuck verarbeitet. So schmückt der Barganza Topas die portugiesische Krone. Da es sich um einen klaren Topas handelt, wurde er lange Zeit für einen Diamanten gehalten. Der Stein wurde 1740 in Ouro Prêto in Brasilien gefunden. Und etwa 500 Topase zieren die englische Krone.