Der Turmalin ist ein Edelstein, der vor allem wegen seiner vielfältigen Farbabstufungen begehrt ist. Seinen Namen erhiehlt er von den Singhalesen auf Sri Lanka, die ihn toramalli nennen, was soviel heißt wie “mit Asche beschmutzter Stein”. Eine andere Übersetzung lautet “Stein vieler Farben” oder “gemischte Edelsteine”. 

Dieser Name stammt aus dem 15. Jahrhundert, als ein spanischer conquistador einen grünen Stein in Brasilien fand und ihn für einen Smaragd hielt. Sein Fehler wurde bis ins 18. Jahrhundert für die Wahrheit gehalten, bis man schließlich feststellte, dass es sich um einen neuen Edelstein handelte. Deshalb bezeichnet der Name “Turmalin” auch die Verwirrung, die der korrekten Klassifizierung des Steins vorangegangen ist. In Indien wurde der Name thoramalli, “mit Staub besetzt”, benutzt. Turmaline kamen erstmals in größeren Mengen im 18. Jahrhundert aus Sri Lanka nach Europa.

Die alten Ägypter kannten die Turmaline doch schon sehr gut. Sie glaubten, die Steine hätten deshalb so viele Farben, weil sie die Erde entlang eines Regenbogens bereist und seine Farben im Laufe der Reisen angenommen hätten. 

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Bräuche und Legenden um den Turmalin

Ein alter Brauch besagt, dass der Rubellit, ein rosa bis roter Turmalin, besonders Frauen Glück bringt. Seine Farbe symbolisiert Lust und Verführung. Rubellite verströmen erotische Energie und versprechen ihrer Trägerin Freude im Leben und einen gesunden Sexualtrieb. Aber auch Inspiration und künstlerisches Talent soll von den Rubelliten bestärkt werden. Deshalb werden Rubellite auch besonders gerne als Talisman getragen. 

Wassermelonen-Turmaline sollen Liebesverbindungen stärken und Bindungsängste beseitigen. Blaue Turmaline stimulieren den Wunsch nach innerer Freiheit und Selbstentfaltung und stärken Treue, Toleranz und Wahrheitsliebe. Grüne Turmaline fördern Mitgefühl, Zärtlichkeit, Geduld und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Man sagt, sie hätten die Kraft, Negatives in Positives umzuwandeln und Ängste zu vertreiben. In Indien werden die verschiedenfarbigen Turmaline verschiedenen Chakras zugeschrieben, welche sie zugleich beeinflussen und verbinden.

In der Astrologie gehören Turmaline zu den Sternzeichen Waage, Skorpion und Fische. Im Kalender werden sie dem Oktober zugeordnet. Aus diesem Grund ist ein Turmalin Ring, Halskette oder Turmalin Ohrringe ein wunderbares Geschenk für alle Oktobergeborenen. 

grüne Turmaline - KLENOTA

Die Eigenschaften des Turmalin aus der Sicht der Wissenschaft

Turmaline sind zyklische Silikate. Genauer gesagt handelt es sich um Borosilikate aus Aluminium und anderen Elementen. Sie kristallisieren im trigonalen System und sind für gewöhnlich Mineralien aus Granit und Pegmatit. Seltener werden sie auch aus metamorphem Gestein oder alpinen oder hydrothermalen Venen geformt. Noch seltener kommen sie im Sediment vor.

Sie formen flache Kristalle (Schörle): prismatische oder nadelartige, gefurchte Kristalle mit einem dreieckigen Querschnitt. Sie können sowohl eine Oberfläche überziehen, als auch einwachsen und eine Länge von bis zu 1 Meter mit unterschiedlichen Schichtstärken erreichen. Diese Kristalle können unterschiedlich aufgebaut sein: entweder unregelmäßig oder radial. Radial aufgebaute Kristalle werden auch Turmalinsonnen genannt.

Rosa Turmalin-Halskette aus 14 Karat Gelbgold - KLENOTA feine Goldkette mit Turmalin - KLENOTA

Das Chamäleon unter den Edelsteinen

Der Turmalin weist eine äußerst komplexe chemische Struktur auf. Die sechs Plätze in der chemischen Formel von Turmalinen können von verschiedenen Elementen wie u.a. Sodium, Eisen, Magnesium oder Lithium  besetzt werden. Turmaline sind daher überaus vielseitige Edelsteine, vielleicht sogar die komplexesten von allen. Innerhalb eines Kristalls lassen sich häufig Abschnitte mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzungen finden, was darauf schließen lässt, dass sich der Stein während des Wachstums stufenweise verändert hat. Daher kann es sehr schwierig sein, einzelne Steine einer der insgesamt vierzehn Turmalin-Typen zuzuordnen. Nur eine chemische Analyse führt zu einer eindeutigen Bestimmung. 

Turmaline können also unterschiedliche Färbungen aufweisen und in manchen Fällen bilden sich sogar mehrfarbige Edelsteine. Beispiele hierfür sind unter anderem Wassermelonen-Turmaline oder Turmaline mit schwarzen Spitzen. Auch in ihrer Durchsichtigkeit können sich Turmaline deutlich voneinander unterscheiden. Auch das interessante Phänomen der Zonierung kommt aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung bei Turmalinen vor. So sind in manchen Kristallen in bestimmten Zonen verschiedene Farbabstufungen oder sogar gänzlich verschiedene Farben zu finden.

Turmalin im Herzschliff - KLENOTA

Gemeinsamkeiten aller Turmaline

Ihre physikalische Eigenschaft verbindet alle Erscheinungsformen des Turmalins. Sie sind äußerst fragil und weisen eine Härte von 7-7.5 auf. Die Schieferung eines Turmalins ist undefiniert. Er weist eine schalige Spaltung und einen glasartigen Schimmer auf. Die Strichfarbe ist weiß aber in den unterschiedlichen Abstufungen seines jeweiligen Variante. Außerdem können sie häufig plechorisch sein (je nach Winkel des Lichteinfalls scheint sich die Farbintensität und farbliche Tönung des Steins zu verändern).

Turmaline können von Säuren nicht aufgelöst werden. Interessanterweise laden sich die Enden von Kristallen mit unterschiedlicher elektrischer Ladung auf, wenn man die Steine Hitze und Reibung aussetzt. Sie sind piezoelektrisch  und pyroelektrisch, was dazu führt, dass sie Teilchen von Staub und Asche anziehen. Darüber hinaus ist ein Großteil der Boron-Vorkommen der Erdkruste in Turmalinen zu finden. Turmaline können mittels Flussäure angeätzt werden. Manchmal können Turmaline auch einen Katzenaugeneffekt aufweisen.

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Arten und Gruppen

Das GIA, das Gemological Institute of America, unterscheidet sieben verschiedene Arten von Turmalinen, die in folgende Gruppen eingeordnet werden:

ELBAITE

Die erste und wahrscheinlich bekannteste Gruppe ist die der Elbaite, die eine hohe Konzentration an Lithium aufweisen und fast alle bekannten, farbenfrohen Turmalin-Arten gehören zu dieser Gruppe. Sie bilden gemeinsam mit einer der Gruppe der Schörl eine Serie. Die Elbaite umfassen u.a. grüne Verdelithe, rosa bis rote Rubellite, blaue Indigolithe aber auch die zweifarbige Variante des Wassermelonen-Turmalins, die alle für die Schmuckproduktion verwendet werden. (Die Kristalle des Wassermelonen-Turmalins sind eine Kombination aus grünen und pinken Abschnitten, wobei eine Farbe die innere Zone und die andere die äußere Zone darstellt. Der Querschnitt eines solchen Turmalins ähnelt in seiner Erscheinung einer Scheibe Wassermelone) Weitere Elbaite sind Achroite, Paraibaíte und Rossmanithe

Liebhaber einzigartiger Edelsteine finden möglicherweise Gefallen an Paraibaíten. Ihre türkise, durch Kupfer hervorgerufene Färbung hebt sie gegenüber anderen Turmalin-Arten besonders hervor. Es lassen sich auch violette und blaue Varianten finden. Der Paraibaít ist ein seltenes Mineral, das ursprünglich aus Brasilien stammt. Weil heutzutage alle bekannten Vorkommen ausgeschürft sind, sind sie am Markt kaum noch zu bekommen. Sein Preis ist deswegen äußerst hoch und erreicht um die 4,000 USD pro Karat.  

Die Elbaite sind die wohl vielseitigste Gruppe von Turmalinen. Sie werden auch am häufigsten für die Schmuckherstellung verwendet und sind überaus beliebte Schmucksteine.  

DRAVITE

Die zweite Gruppe ist die Gruppe der Dravite, deren Färbung hauptsächlich durch Magnesium, Sodium und Aluminium hervorgerufen wird. Man findet sie in manchen Marmorvorkommen und in Dolomiten, aber auch in Vulkangesteinen und manchen Pegmatit- oder Schiefervorkommen. Sie bilden gemeinsam mit den Uviten und dem Schörl eine Serie. Dravite, Chromdravite und Vanadiumdravite gehören zu dieser Gruppe. Aus dieser Gruppe werden vor allem geschliffene Dravite mit einer braunen bis orangen Färbung für die Schmuckherstellung verwendet. Außerdem finden sich unter den Draviten häufig dichroitische (zweifarbige) Steine

Luxusring aus 14 Karat Weißgold mit Turmalin im Herzschliff - KLENOTA

UVITE

Die dritte Gruppe ist die der sogenannten Uviten. Uviten werden fast nie geschliffen. Ihre Färbung erhalten sie vorwiegend aufgrund von Magnesium, Aluminium oder Kalzium. Sie bilden eher kurze flache Kristalle aus und sind oft mit Draviten gemischt vorzufinden. Uviten und Feruviten gehören zu dieser Gruppe. Sie sind am häufigsten in Dolomiten und Kalkstein zu finden. Eindringlich grüne Uviten kommen aus Burma and bräunlich goldene Kristalle aus Sri Lanka. 

SCHÖRLE

Die nächste Gruppe umfasst jene Tourmaline, die am häufigsten in der Natur vorzufinden sind: die Schörle. Am häufigsten kommen sie als schwarze, opake Steine vor. Mit bräunlich schwarzer oder bläulich schwarzer Färbung sind sie nur sehr selten lichtdurchlässig vorzufinden. Noch seltener ist das bei blauen Steinen der Fall. Für ihre Färbung zeichnen sich meistens Eisen und Natrium verantwortlich. Sie erscheinen sehr häufig mit Draviten gemischt. Es gibt viele unterschiedliche Arten, von denen vor allem Schörle, Buergerite, Foitite, Magnesiofoitite und Povondraite zu nennen sind.

LIDDICOATITE

Die letzte Gruppe von Turmalinen ist die der Liddicoatite. Diese Turmaline sind reich an Kalzium, Lithium und Aluminium. Sie sind in unterschiedlichen farblichen Variationen vorzufinden - sie sind die farbenfroheste Gruppe unter den Turmalinen. So bilden sie pinke, grüne, grün-braune und sogar gelblich braune Kristalle aus. Sie sind vor allem in granitischem Vulkangestein vorzufinden. Früher wurden größere Kristalle in kleinere Scheiben geschnitten und dann aufpoliert. Eine solche Scheibe wies ein breites Spektrum an Farben auf. Heutzutage kommen sie jedoch nur mehr selten vor und sind dementsprechend teuer. Das Vorkommen in Madagaskar ist ausgeschürft. Es auch heute noch facettenreiche Schliffe, die immer auf eine Weise erfolgen, die die größte farbliche Vielfalt eines Steines zur Geltung bringt. 

Turmalin-Schmuck von KLENOTA

Es wäre schwer, einen anderen Edelstein zu finden, der auf natürliche Weise eine ähnliche Vielfalt an Farben sogar in einem einzelnen Stein ausbildet. Es ist nahezu unmöglich auch nur zwei Steine zu finden, die die exakt selbe Färbung aufweisen. Wenn sie sich also für ein  Turmalin-Schmuckstück entscheiden, können sie sicher sein, ein echtes Original zu erwerben. 

Aufgrund der steigenden Popularität von Turmalinen steigt auch die Nachfrage nach Turmalin-Schmuck ständig. Aus diesem Grund sind ein Großteil der natürlichen, weltweiten Vorkommen bereits ausgeschöpft und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis die wenig verbleibenden Lagerstätten ebenso versiegen. Der Preis von Turmalinen ist in den letzten Jahren rasch gestiegen. Warten Sie also nicht länger. Wenn Sie einen Turmalin ihr Eigen nennen wollen, schicken Sie uns Ihre Bestellung am besten noch heute. Bei KLENOTA haben wir vor allem pinke Turmaline in Weiß- und Gelbgold und rosarote Rubelite in Weißgold in unserem Sortiment. Wenn Sie sich für eine Kombination mit Diamanten entscheiden, bekommen sie garantiert ein Schmuckstück, das in jeglicher Hinsicht hervorsticht.

Turmaline weisen am häufigsten Rund- oder Ovalschliffe auf. Aber auch tropfenförmige Schliffe sind überaus modisch.

grüner Turmalin - KLENOTA Eleganter Ring mit grünem Turmalin und Diamanten in Weißgold - KLENOTA

Die richtige Pflege von Turmalinen

Turmaline ziehen bedauerlicherweise Schmutz- und Staubpartikel an, weswegen ihre Instandhaltung und Säuberung etwas komplizierter erscheint als bei anderen Edelsteinen. Wir empfehlen, Turmaline in einem Schmuckkästchen zu verwahren, während Sie den Schmuck nicht tragen. Obwohl die Steine mechanisch und chemikalisch äußerst stabil aufgebaut sind, sind sie durchaus fragil. Vor allem feine Risse und Einschlüsse anderer Materialien, die häufig vorliegen, sind dafür verantwortlich. Wenn Sie aber achtsam mit ihren Turmalinen umgehen, müssen Sie sich nicht um ihren Edelstein sorgen.

Außerdem empfehlen wir Ihnen ausdrücklich, jede Art von Turmalin Schmuck für Hausarbeit abzunehmen. Schon allein dadurch reduzieren Sie das Risiko, dass Ihr Stein Schaden nimmt, wesentlich. Auch beim Kochen würden wir Ihnen raten, ihren Schmuck nicht zu tragen. Obwohl Turmaline sogar Temperaturen bis zu 700°C standhalten, kann es sein dass Temperaturschocks dem Stein zusetzen. Darüber hinaus können Sie die Steine beim Kochen verunreinigen und so den natürlichen Glanz der Turmaline in Mitleidenschaft ziehen. Auch durch die unsachgemäße Reinigung können Steine beschädigt werden. 

Golddiamantring mit rosa Turmalin - KLENOTA

Turmaline aus aller Welt

Einige der wichtigsten Vorkommen von Turmalinen befinden sich in Afrika, Afghanistan, Kanada, den USA, Brasilien und auf Sri Lanka. Rubellite sind hauptsächlich in Brasilien, Madagaskar, Mosambik, Nigeria und Pakistan zu finden. Die schönsten Steine sind wohl in den USA zu finden. Indigolithe kommen aus dem Norden von Brasilien, aus Nigeria, Afghanistan oder Pakistan.

Auch in der Tschechischen Republik können Turmaline gefunden werden. Diese Steine sind von höchster Qualität und vor allem für Sammler äußerst interessant. In der Kleinstadt Velké Meziříčí konnten sogar zwei neue Turmalin-Arten entdeckt werden. Die erste ist eine Elbait-Variation, Rossmanith genannt. Die andere, der Povondrait, wurde nach dem tschechischen Turmalin Experten Professor Povondra benannt. 

Rekorde, interessante Fakten und berühmte Turmaline

Turmaline werden nicht nur für die Schmuckherstellung genutzt. In china wurden sogar Statuen und Schnupftabakdosen aus ihnen gefertigt. In den Niederlanden wurden sie für einen anderen unüblichen Zweck gebraucht. Dort wurden Turmaline popeltrekker genannt und dienten aufgrund ihrer pyroelektrischen Eigenschaft als Pfeifenputzer

Mit ihrer Länge sind Turmaline regelrechte Rekordbrecher. Säulenförmige Schörl-Funde aus Finnland und Norwegen erreichten eine Länge von über 5 Metern. Der längste Rubellit-Kristall der Welt wurde taufte man auf den Namen The Rocket. Er wurde in der Jonas-Mine in Minas Gerais in Brasilien gefunden und ist unglaubliche 109 cm lang. Ein anderer, unwesentlich kürzerer Rubellite wird Tarugo genannt. Er ist 90 cm lang und wurde in derselben Mine gefunden.

Die tschechische Wenzelskrone wird von einem großen Rubin geziert… zumindest glaubte man das, bis der Stein 1998 einer gemmologischen Analyse unterzogen wurde. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei nicht um einen Rubin handelte, sondern um einen großen Rubelliten. Also ziert die tschechische Krone zwar kein seltener Rubin, dafür aber der wohl älteste Rubellit, der je für die Herstellung eines Schmuckstücks verwendet wurde. Nicht nur im Fall der tschechischen Kronjuwelen wurden Rubine mit Rubelliten verwechselt. Auch die Russischen Kronjuwelen und der Rubin” des Kaisers Rudolf II. wurden irrtümlich für Rubine gehalten.

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