Klar, elegant, beruhigend - das ist die Farbe Blau
Gemeinsam mit grün bestimmt es die Natur - es ist die Farbe des Himmels und des Wassers. Es mag also überraschen, dass die Menschheit relativ lange kein Konzept für die Farbe Blau hatte. Selbst die hochentwickelten und künstlerisch produktiven alten Griechen hatten kein Wort für Blau. In Homers Odyssee wird das Meer als dunkelrot beschrieben und die Farbe Blau wird im gesamten Werk kein einziges Mal erwähnt. Man würde annehmen, dass die Wahrnehmung natürlicher Körper wie des Himmels oder des Wassers angeboren ist. Doch Blau in seiner Urform kommt in der Natur tatsächlich nur sehr selten vor. Auch deshalb entstanden das Konzept von Blau, sowie seine Benennung erst mit der Entwicklung seiner künstlichen Herstellung.
Das erste Färbemittel, das die Ägypter entwickelten, war Blau. Sie mischten gemahlenen Kalkstein mit Sand und Mineralien, die Kupfer enthielten, wie Lapislazuli oder Malachit. Da die Herstellung sehr kostspielig war, war die Farbe Blau lange Zeit der Oberschicht und Aristokratie vorbehalten und seine Verbreitung vollzog sich nur äußerst langsam. Ein wichtiger Moment in der Geschichte der Farbe Blau war das Jahr 431, als die Kirche sie als die Farbe der Jungfrau Maria festschrieb. Heute würden wir die Farbe ihres Kleides als Navy Blue beschreiben. Blau ist auch zum Symbol der Unschuld und Glaubwürdigkeit geworden, weshalb viele Staaten ihre Polizei- und Militäruniformen in dieser Farbe anfertigen lassen. Heutzutage ist Blau die beliebteste Farbe bei Damen und Herren gleichermaßen, und es ist in unzähligen Variationen und Abstufungen erhältlich.
Blaue Edelsteine im Lauf der Geschichte
Wie bereits oben erwähnt waren es die blauen Edelsteine, die zur Erfindung von blauem Farbstoff führten und die Idee von der Farbe Blau überhaupt erst in die Welt brachten. Pures Blau ist in der Natur sehr selten, und damit auch in Edelsteinen. Der Saphir bildet die Ausnahme, denn er ist der einzig echtblaue Edelstein. Andere blaue Edelsteine haben eine weitere Farbe mit der sich das Blau mischt. Beim Tansanit ist es Violett, bei Türkis und Aquamarin grün. Die meisten blauen Edelsteine erhalten ihre blaue Farbe auch durch künstliche Behandlung.
Blaue Edelsteine haben eine beruhigende Wirkung. Sie wirken außerdem kühlend und wurden lange Zeit zur Behandlung von Entzündungen, hohem Blutdruck oder Verbrennungen eingesetzt. Die Wirkung der Edelsteine hängt aber auch stark von ihrem Farbton und ihrer Farbintensität ab. Der Lapislazuli, Saphir und London Topas beeindrucken mit tiefblauen Tönen. Sie verströmen Weisheit und Würde, und sie wirken vertrauenserweckend. Das strahlende Blau eines Schweizer Topas und das Leuchten des Aquamarin wirken kühlend und rufen das Gefühl von Reinheit und stiller Kraft hervor. Hellblaue Edelsteine wie weniger kräftige Aquamarine, Türkise oder himmelblauer Topas stehen für Frieden, Entspannung, Harmonie und Unendlichkeit.
Ein Schmuckstück mit einem blauen Edelstein passt zu jeder Gelegenheit und wird eine Frau durch alle Lebensphasen hindurch begleiten. Es wirkt vertrauenserweckend bei wichtigen Meetings, bringt innere Ruhe und beruhigt hochkochende Gefühle. Ein solches Schmuckstück ist ein Begleiter für die wichtigsten Momente im Leben.
Ein Ring mit einem Saphir, blauem Diamanten oder Aquamarin ist eine wunderbare Wahl als Verlobungsring. In unserem KLENOTA Schmuckatelier arbeiten wir vor allem mit Saphiren, Aquamarinen und blauem Topas. Aber auch schimmernde Tansanite und seltene blaue Diamanten finden Sie in unserer Kollektion.
Hier finden Sie eine Übersicht der berühmtesten blauen Edelsteine mit denen uns die Erde beschenkt hat.
Blauer Diamant
Diamanten mit einem natürlich blauen Farbton sind sehr selten. Nur 0,02% aller abgebauten Diamanten erstrahlen in diesem eindrucksvollen Farbton. Gleichzeitig sind sie meist sehr rein und haben kaum Einschlüsse. Aus diesen beiden Faktoren ergibt sich ihr hoher Wert. Eine geologische Studie aus dem Jahr 2018 konnte zeigen, dass blaue Diamanten in Tiefen von etwa 640 Kilometern gebildet wurden - das ist viermal tiefer als bei klaren Diamanten. Klare Diamanten bestehen ausschließlich aus Kohlenstoff. Die blaue Farbe ergibt sich in Diamanten, wenn kleine Mengen an Bor sich dazu mischen. Für lange Zeit war nicht bekannt, wie Bor überhaupt in die Diamanten gelangen konnte. Eine wissenschaftliche Theorie besagt, dass das Bor aus Salzwasser kam, das wegen der Verschiebung der Kontinentalplatten in die Tiefen der Erdkruste eindringen konnte.
Der berühmteste blaue Diamant ist der Hope Diamond, der 45,52 Karat wiegt und dessen komplexe Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann. Er ist zur Zeit im National Museum of Natural History in Washington ausgestellt.
Blauer Saphir
Der blaue Saphir gehört zu den seltensten blauen Edelsteinen. Diesen Umstand verdankt er der Tatsache, dass sein Blau besonders rein ist und der Edelstein sehr hart ist - eine 9 auf der Mohs’schen Skala. Geologisch gesprochen gehört der Saphir zur Familie der Korunde, der auch Rubine und rosa Saphire angehören. Er wird Septembergeborenen zugeschrieben und gilt traditionell als Symbol der Wahrheit, Aufrichtigkeit und Weisheit. Im alten Griechenland und im alten Rom wurde er gerne als Talisman getragen, der Böses und Gefahr abwenden sollte. Im Mittelalter galt er als Symbol für den Himmel und zierte Kleidungsstücke von Königen und Priestern.
Es gab in der Geschichte viele Schmuckstücke mit Saphiren (z. B. Saphir Kette), die sich durch außergewöhnliche Schönheit, perfekte Qualität und unglaubliche Handwerkskunst auszeichneten. Aber ihr Wert steigt auch aus anderen Gründen ins beinahe Unermessliche. Als Napoleon um die Hand seiner geliebten Josephine anhielt, bewaffnete er sich mit einem Ring, der einen Blauen Saphir mit einem Diamanten kombinierte, beide in tropfenförmigem Schliff.
Oder was ist mit dem 104-karätigem Stuart Saphir, der seine Besitzer oftmals wechselte, bis er sein Zuhause schließlich in der englischen Krone fand, auf der er schließlich der Krönung von Queen Elisabeth beiwohnte. Oder der berühmteste Verlobungsring der Geschichte - der Saphirring im Halo-Design, der Prinzessin Diana gehörte und der nun die Hand von Herzogin Kate schmückt - allein aufgrund dieses Ringes wird Saphirschmuck als Symbol für Liebe immer beliebter.
Tansanit
Der Name dieses blau-violetten Edelsteins verrät schon seine Herkunft: Tansania. Das Vorkommen dieses Edelsteins beschränkt sich auch tatsächlich bis heute auf dieses Gebiet. Der Tansanit wurde erst 1967 auf sehr interessante Weise entdeckt. Ein Massai-Hirte mit dem Namen Aly Juuyawatu bemerkte eines Tages blaue Steine an Orten, an denen vorher keine waren. Es hatte einen großen Sturm gegeben, der ein Feuer auslöste, das wiederum die Veränderung der Farbe der Edelsteine von Braun zu Blau hervorrief. Der Tansanit verdankt seine Beliebtheit zum Teil auch dem Juwelier Tiffany’s, der sich bald näher mit dem Stein befasste und ihn in einige Schmuckstücke einfügte.
Der Liste der Geburtssteine zufolge gehört der Tansanit den Dezembergeborenen. Er ist auch ein wunderbares Geschenk an eine Mutter nach der Geburt.
Wir bewundern nicht nur die strahlend klare, blau-violette Farbe des Tansanit, sondern auch die vielfarbigen Reflektionen, die bei Lichteinfall auf die Oberfläche entstehen. Es war auch ein eindrucksvoller Tansanit, der die Rolle des blauen Diamanten in Titanic spielen durfte. Sie erinnern sich gewiss an die Halskette “Heart of the Ocean”, ein wunderbares Design mit einem großen blauen Edelstein in Herzform. Dieses Schmuckstück wurde von Asprey & Garrard nach dem Vorbild des bereits erwähnten Hope Diamond gefertigt.
In unserer Kollektion finden Sie ebenfalls eine luxuriöse Halskette mit einem Tansanit und Diamanten.
Aquamarin
Der Aquamarin besticht durch seine Härte von 7,5 bis 8 auf der Mohs’schen Skala. Seine Farbe ist entweder ein klares Blau oder blau mit leicht grünen Untertönen. Früher war die grünliche Variante beliebter, heutzutage hat sich der Geschmack umgekehrt und der rein blaue Stein ist am begehrtesten. Der Wert des Steines steigt mit der Intensität seines Farbtons. Der größte bekannte Aquamarin namens Minas Gerais wiegt etwa 110kg und wurde 1910 in Brasilien gefunden. Das wahrscheinlich berühmteste Aquamarin-Schmuckstück ist das Diadem von Queen Elizabeth, das der brasilianische Präsident ihr zu ihrer Krönung im Jahr 1953 schenkte.
Das klare Blau dieses Edelsteins wurde seit jeher mit dem Meer in Verbindung gebracht. Matrosen trugen Aquamarine mit dem Bildnis des Gottes Neptun als Talisman bei sich. Er sollte die See beruhigen und sie vor Gefahren schützen. Aber nicht nur ihre Schönheit sorgte dafür, dass Aquamarine seit Jahrhunderten beliebt sind. Im Mittelalter galten sie auch als Gegengift und wurden deshalb vor allem vom Adel begehrt. Denn anders als andere Edelsteine mussten sie nicht zerstoßen werden, es reichte, sie als Amulett oder an einem Ring bei sich zu tragen. In Form einer Kristallkugel wurden Aquamarine auch genutzt, um die Zukunft vorherzusagen.
Aquamarin ist der Stein für alle, die im März geboren sind.
Topas
Dieser sehr bekannte und beliebte Edelstein kann in vielen verschiedenen Farben auftreten. Über Jahrhunderte wurde der Topas mit Reichtum, Gesundheit und Liebe verbunden. Bis ins 20. Jahrhundert wurden alle gelben, orangen oder braunen Edelsteine Topas genannt. Erst moderne mineralogische Verfahren führten zu genaueren Spezifikationen.
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren alle für den Verkauf bestimmten Topase in diesen Erdfarben gehalten. Erst in den 1970er Jahren fing blauer Topas an, das Interesse der Kunden zu wecken. Die attraktive Farbe wird durch das Erhitzen des vormals farblosen Steins hergestellt. Blauer Topas erfüllt den Wunsch nach klaren blauen Edelsteinen und ist außerdem widerstandsfähig genug, um in einen Ring eingesetzt zu werden. Abgesehen davon sind sie erschwinglicher als, zum Beispiel, Aquamarine, Saphire oder blaue Diamanten. Als Geburtsstein gehört er allen Novembergeborenen. Wenn Sie sich für Topas-Schmuck entscheiden, können Sie aus drei wunderbaren Farbtönen auswählen:
Himmelblauer Topas
Dieser Farbton kann als die Farbe des Himmels zur Mittagszeit beschrieben werden. Er wirkt ähnlich wie ein Aquamarin und wird deshalb häufig als kostengünstige Alternative verwendet.
Schweizer Topas
ist nur ein wenig dunkler als der himmelblaue Topas. Sein Farbton ist aber doch markant und unverwechselbar. Seine Farbe ähnelt der eines blauen Paraiba Turmalins.
London Topas
ist dunkelblau mit grauen Untertönen. In einem bestimmten Licht wirkt er manchmal leicht grünlich, was den Unterschied zu den beiden oben genannten Topas-Arten ausmacht. Ein weiterer Unterschied ist der Preis, denn der London Topas ist etwas teurer als der Himmelblaue Topas oder Schweizer Topas.
Türkis
Der Türkis ist ein einzigartiger, nicht-transparenter Halbedelstein, der in vielen Varianten auftritt. Von reinem blau über blau-grün bis hin zu beinahe grün. Seine polierte Oberfläche kann glatt und sauber sein, oder von anderem Gestein durchzogen. So entstehen oft interessante Muster. Auch wenn der Türkis für Schmuck sehr gefragt ist, hat er einen großen Nachteil: er ist relativ weich und auch etwas sensibel, da er porös ist und keine hohe Dichte aufweist.
Er gehört zu den ältesten der Menschheit bekannten Edelsteinen und wurde im alten Ägypten und in China sehr geschätzt. Importe nach Europa geschahen aus der Türkei, die dem Stein auch seinen Namen gab. Der Name stammt von dem französischen Begriff pierre tourques, was “türkischer Stein” bedeutet. Der Türkis spielte auch in den Zeremonien der amerikanischen Ureinwohner eine bedeutende Rolle. Die Apachen glaubten, dass ein am Arm eines Kriegers oder Jägers angebrachter Türkis seine Sehkraft verstärken könne. Traditioneller Türkisschmuck wird nach wie vor im Südwesten der USA hergestellt. Als Geburtsstein wird er dem Monat Dezember zugeordnet.
Lapislazuli
Dieser wunderbar tiefblaue Stein wird, wie der Türkis, als Halbedelstein eingestuft. Er ist nicht transparent und ein Amalgam aus verschiedenen Steinarten, insbesondere Lasurit, Calcit und Pyrit. Der letztgenannte ist verantwortlich für die gold funkelnden Pünktchen an der Oberfläche, die für den Lapislazuli charakteristisch sind und uns an den Sternenhimmel denken lassen. Große sichtbare Calcitflächen an der Oberfläche wiederum reduzieren den Wert eines Steines. Die ergiebigste Quelle für Lapislazuli ist Afghanistan.
Die Geschichte des Lapislazuli ist eindrucksvoll und reicht bis 6500 v.Chr. zurück. In antiken Hochkulturen, wie Mesopotamien, Ägypten, China und Griechenland war er von etwa gleichem Wert wie Saphire. Tutanchamuns Totenmaske ist reich mit Lapislazuli dekoriert. Kleopatra schmückte sich mit Lidschatten, der aus diesem Mineral gewonnen wurde. Später in der Renaissance konnten viele Kunstwerke nur mit Lapislazuli geschaffen werden, wie etwa die Bilder in der sixtinischen Kapelle oder Vermeers berühmtes Mädchen mit dem Perlenohrring. Denn das wertvollste Pigment zu dieser Zeit war Ultramarin und wurde aus zerstoßenem Lapislazuli gewonnen.